Für ein warmes Sommerwochenende im Juni ging es nach Berlin und Brandenburg. Neben einem kurzen Stadt- und Museumsbesuch in Potsdam blieb wunderbar Zeit für Entspannung und gutes Essen in Bad Saarow am idyllischen Scharzmützelsee. Besonders empfehlenswert: Das Dorsch! Warum, das gibt es nun nachzulesen.
Idylle am Scharmützelsee
Der Schatzmützelsee liegt etwa eine Fahrstunde südöstlich des Flughafens Berlin-Schönefeld und ist der zweitgrößte See Brandenburgs. Der schöne See gehört zur Gemeinde Bad Saarow, in der etwa 6000 Bewohnern leben. Rund um das Wasser gibt es zahlreiche Freizeitmöglichkeiten… etwa einen Segelclub, viele Restaurants und zahlreiche Badestellen. Wir übernachteten im a-ja Bad Saarow. Das Resort. Das Hotel teilt sich seinen Privatstrand mit dem A-ROSA Scharmützelsee. Auch wenn der Geschmack der Inneneinrichtung und die fehlende Klimaanlage – gerade im Hochsommer – etwas zu wünschen übrig lassen, hatten wir einen schönen Aufenthalt. Besonders toll war unser Spaziergang in der angrenzenden Villengegend mit altem Baumbestand. Hier und dort wurden die prächtigen Seeanwesen von klassischen DDR-Betonbauten gestört, die heute zugewuchert im Dornröschenschlaf liegen. Höchstspannend!
Restaurant-Tipp: Das Dorsch in Bad Saarow
Durch eben jene Villengegend am See muss man etwa 15-20 Minuten wandern, um vom aja-Resort aus das herrliche Restaurant Das Dorsch zu erreichen. Wir entschieden uns für eine italienische Antipasti Platte als Vorspeise, Dorsch mit sautierten Pilzen und Spinatblättern sowie scharfe Linguine mit Garnelen. Zur Nachspeise gab es Espresso on Ice und eine köstliche Zitronentarte. Nicht nur das Essen war vorzüglich, auch die Location ist traumhaft. Von der sehr gepflegten Terrasse aus hat man einen tollen Blick auf den See und den Restaurant-eigenen Bootsanlegeplatz.
Ausblick über Potsdam
Wenn man schon mal “in der Gegend” ist, kann man auch direkt mal einen Tagesausflug nach Potsdam unternehmen. Besonderes Highlight dort war neben der großen Picasso Ausstellung im Museum Barberini natürlich der Ausblick vom Potsdamer Dom St. Nikolai. Dieser entstand Mitte des 19. Jahrhunderts nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel. Nachdem er im Zweiten Weltkrieg massive Schäden erlitt, wurde bis 1962 mit dem Wiederaufbau begonnen. Fertiggestellt wurde er letztlich erst 2010. Gegen 5 Euro kommt man über zahlreiche Treppen und dubiose Sperren hinauf zu einer Aussichtsplattform rund um die Kuppel. Es lohnt sich!
Am Wannsee
Vom Potsdamer Zentrum aus ist man in wenigen Autominuten bereits am Wannsee, einem weiteren herrlichen Naherholungsgebiet vor den Toren Berlins. Immer wieder gut für einen Ausflug ist dort die Liebermann-Villa. Die Gegend ist nicht nur wahnsinnig schön, sondern aufgrund ihrer Geschichte auch für einen bildungspolitischen Besuch sehr spannend. Die Villa war das Sommerhaus des Künstlers Max Liebermann, der als Jude nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten seine öffentlichen Ämter und Mitgliedschafen niederlegte. Nach Liebermanns Tod wurde dessen Frau 1940 gezwungen, die Villa unter Wert an die Reichspost zu verkaufen. Nur einige Grundstücke weiter findet man das Haus der Wannsee Konferenz. Dort wurde 1942 von NS-Funktionären die Vernichtung der europäischen Juden geplant. Man kann vor Ort gar nicht fassen wie von einem solch schönen Ort so viel Leid ausgehen konnte. Wahnsinnig informativ und lehrreich – absolute Empfehlung. Unbedingt mitbringen sollte man allerdings einiges an Zeit, um sich in Ruhe und mit der nötigen Konzentration die Ausstellung ansehen zu können.
Schloss Caputh am Templiner See
Und weil das noch nicht genug Kultur und Geschichte war, machten wir uns schließlich noch auf zu Schloss Caputh südlich von Potsdam am Templiner See. Das Schloss ist heute das einzige erhaltene Schloss der Potsdamer Kulturlandschaft aus der Zeit des Großen Kurfürsten und des Brandenburger Frühbarock. Bis zum 31.10.2019 findet dort noch eine spannende zeitgenössische Kunstausstellung mit Werken von Margret Eicher, Luzia Simons, Rebecca Stevenson und Myriam Thyes statt.
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