Unser letzter Stopp mit dem Citytourpass (nach Hamburg, Barcelona und Wien) war schließlich Moskau. Dieses Ziel hatten wir uns herausgesucht, weil die Flüge nach Russland sonst nie so günstig sind und es sich daher gerade hier richtig lohnte.
Erste Eindrücke bei der Ankunft: Anfänglicher Schock
Nach unserer Ankunft am modernen Flughafen und der Fahrt mit dem Zug in die Stadt erschraken wir dann erstmal richtig als wir am Bahnhof in der Stadt angekommen waren. Überall schnatterte es hektisch auf Russisch, wild gestikulierende Taxifahrer, die uns zu sich winken wollten, standen an jeder Ecke, der Boden war voller Schlaglöcher und Risse, die Bahnhofshütte dreckig und heruntergekommen. In dieser Szenerie haben eigentlich nur noch herumflatternde Hühner gefehlt. Nach dem ersten Schock und einiger Verwirrung brachten wir einer der uralten Damen in den Ticketkabuffs mit Händen und Füßen bei, dass wir 2 Metrotickets brauchten – von Automaten keine Spur. Zu allem Übel konnten wir kein Wort Kyrillisch lesen – diesen Fehler haben wir dann sofort bereut… und uns dank einer Metrostations-Verwechslung (Zeichen für Zeichen verglichen und wohl einen Kringel übersehen) erstmal schlimm verfahren.
Nachdem wir dann endlich im Hotel angekommen waren und uns ein wenig von den ersten Eindrücken erholt hatten, wagten wir uns auf einen Spaziergang hinaus und liefen erstmal Richtung Kreml, was von unserem Park Inn Sadu Hotel aus fußläufig super zu erreichen war.
Ein Muss: Der Kreml
Am nächsten Tag besichtigten wir nach einer besonders unsympathischen Security-Kontrolle die zugänglichen Palastbauten und Museen des Kremls, wobei mir vor allem die Schätze aus der Rüstkammer und Kostümsammlung gefallen haben. Natürlich sahen wir uns auch das Wahrzeichen Moskaus, die Basilius-Kathedrale, an mit ihren vielen verwinkelten Räumen und Treppen in den kräftigsten Farben und Goldausschmückungen. Leider war der Rote Platz bei unserem Besuch zu einem großen Teil hässlich abgesperrt für eine anstehende Großveranstaltung. Hat sich besonders auf den Fotos natürlich nicht so gut gemacht.
Der Kreml bei Nacht
Spaziert man über obige Brücke dann wieder Richtung Süden zu unserem Hotel, bietet sich vor allem nachts dieser wunderschöne Blick auf die Kreml-Anlage mit seinem höchsten Gebäude, dem weiß erstrahlenden Glockenturm Iwan der Große. Links im Bild ist die Südfassade des Großen Kremlpalastes zu erkennen. Zwischen Palast und Glockenturm die vielen Türmchen der Maria-Verkündigungs– und der Erzengel-Michael-Kathedralen.
Das Puschkin-Museum
Ansonsten besuchten wir noch das Puschkin-Museum, eine der angeblich bedeutendsten Kunstsammlungen Russlands. Da waren wir allerdings eher entsetzt, da das gesamte Untergeschoss quasi nur aus Nachbauten sämtlicher europäischer Kunstobjekte aus den verschiedensten Epochen bestand und wild gemixt herumlag. So traf man hier z.B auf Michelangelos David, diverse Altarretabeln der italienischen Renaissance, Reiterstandbildern aus Venedig, griechische und römische Säulen, Statuen und Giebeldreiecke von antiken Tempeln, ägyptische und französische Grabmäler… und all das ohne eine einzige Erwähnung auf den Schildern, dass es sich nur um Repliken handelte. Viele Besucher standen ehrfürchtig davor – scheinbar ohne zu ahnen, dass sie da gar nicht die Originale vor der Nase hatten.
Bootsfahrt über die Moskwa
Da Bötchen-Fahren immer Spaß macht, entschieden wir uns noch für eine der zahlreich angebotenen Fahrten über die Moskwa. Vom Fluss aus hatte man einen guten Blick auf den Gorki-Park, Regierungsgebäude, Kathedralen und einige der ‘Sieben Schwestern’ – 7 Hochhäuser im Zuckerbäckerstil, die in den letzten Stalin-Jahren im Stadtgebiet verteilt errichtet worden waren.
Arbat: Shopping, Fastfood und Hochhäuser
Anschließend machten wir noch einen Spaziergang durch den Stadtteil Arbat, der im 18. und 19. Jahrhundert Wohnviertel vieler Staatsdiener und Adeliger war, unter denen sich auch einige Künstler wie beispielsweise Tolstoi befanden. Heute ist die Haupttouristenstraße Arbats voll mit Fastfood-Ketten, Souvenirläden und gruseligen Hochhausbauten, die man in den Seitenstraßen erblickt.
Obwohl es in Moskau wahnsinnig viel Neues, Ungewohntes zu entdecken gab, hatten wir trotzdem nach diesem eher ungewöhnlichen Trip erstmal genug von der russischen Hauptstadt. Dennoch wollten wir uns die Lage ein paar Jahre später dann nochmal ansehen. Hier mehr zu unserem jüngsten Moskau-Besuch.
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