Für unsere diesjährige Herbstreise ging es eine Woche nach Montenegro, in die Bucht von Kotor und nach Dubrovnik in Kroatien. Wir flogen nach Dubrovnik, wo wir beim Verlassen des Flugzeugs gleich einmal von strömendem Regen begrüßt wurden. Mit dem Mietauto fuhren wir zunächst Richtung Süden, nach Montenegro. Nach einer stressfreien Grenzkontrolle steuerten wir unser Hotel an.
Hoteltipp: Das Palmon Bay Hotel & Spa
Bei Secret Escapes gabs vor einigen Wochen ein Angebot für das Palmon Bay Hotel & Spa in der Bucht von Kotor, einer fjordartigen, stark gewundenen Bucht an der dalmatinisch-montenegrinischen Adriaküste. Das Hotel liegt etwa eine halbe Stunde vom Flughafen DBV entfernt und ist somit super einfach zu erreichen. Die Zimmer des Palmon Bay Hotels sind ansprechend ausgestattet und bieten neben einem geräumigen Balkon auch im Raum und dem angrenzenden Bad viel Platz. Wir testeten gleich nach der Ankunft den schönen Indoor-Pool und Spa-Bereich, da es immer noch wie aus Eimern schüttete.
Am nächsten Tag war das Wetter glücklicherweise perfekt. Nach dem Frühstück erkundeten wir daher direkt die schöne Poollandschaft, die erst dieses Jahr eröffnet worden war. Neben dem großen Pool gab es auch einen praktischen, direkten Zugang zum Meer in der Bucht. Die Wassertemperaturen sind auch um diese Jahreszeit noch herrlich: etwa 22°. Am Morgen und Abend kann man dort beim Schwimmen die ein- und ausfahrenden, gigantischen Kreuzfahrtschiffe in der Ferne beobachten.
Wir hatten bei unserem Secret Escapes Deal Halbpension inklusive. Im Gegensatz zum stilvollen Design der gesamten Hotelanlage war das Essen jedoch kein besonderer Traum. Das Frühstück ging noch, das abendliche Buffet war aber nicht wirklich empfehlenswert. Besonders aufgefallen ist uns das im direkten Vergleich mit dem vor Kurzem besuchten Alpenhaus in Kaprun, das mit einem um Meilen raffinierteren und qualitativ besseren Menü beeindrucken konnte.
Die Bucht von Kotor
Natürlich hatten wir eine Erkundungstour der Bucht von Kotor eingeplant. Auf dem Hinweg nach Kotor, Tivat und zu den Städtchen der gegenüberliegenden Seite der Bucht fuhren wir die gesamte Küste ab, auf dem Rückweg nahmen wir dann die praktische Abkürzung per Autofähre für 4,50 €.
Perast – Die Fedelissima Gonfaloniera
Auf der Fahrt um die Bucht herum kommt man an dem Örtchen Perast vorbei, zu welchem zwei vorgelagerte Inseln gehören. Auf der einen befindet sich der Friedhof, auf der anderen eine bekannte Wallfahrtskirche. Von der hoch gelegenen Straße konnte man wunderbar den regen Bootsverkehr dorthin beobachten. Perast hatte sich als erster Ort der Bucht von Kotor bis Ende des 18. Jahrhunderts unter den Schutz der Republik Venedig gestellt. Aufgrund ihrer Treue gaben die Venezianer der aufstrebenden Stadt den Titel Fedelissima Gonfaloniera, Treueste Bannerträgerin. Durch seine vier Reedereien war Perast vor allem im 18. Jahrhundert zu großem Wohlstand gekommen. Die Villen dieser Zeit prägen bis heute das Stadtbild. Leider gehören dazu aber auch die Unmengen an Touristen, welche stündlich mit zig Reisebussen angeschwemmt werden.
Blick über die Stadt Kotor und die Bucht
Unser eigentliches Ziel hätte Kotor sein sollen. Als wir ankamen, legten leider gerade auch zwei riesige Kreuzfahrtschiffe an – von den vielen Reisebussen aus der Umgebung ganz zu schweigen. Nachdem wir etwa eine halbe Stunde im Stau standen, um überhaupt in den Ort zu kommen und anschließend alle Parkplätze der Stadt abgefahren waren, aber einfach kein Plätzchen frei war und sich zusätzlich strömender Regen einstellte, beschlossen wir erstmal weiterzufahren. Wenn wir schon nicht das Städtchen ansehen konnten, wollten wir zumindest den Blick auf Kotor genießen. Dazu fuhren wir auf die Serpentinenstraße über Kotor hinauf und stoppten kurz vor der schwarzen Regenwolken-Grenze. Der Blick entschädigte die abenteuerliche Straße allemal.
Nachdem unser Stadtbesuch von Kotor also leider ausfiel, wollten wir zumindest noch ein anderes Städtchen der Bucht von Kotor besichtigen. Daher steuerten wir eines der ältesten Örtchen der Adria an: Budva. Auf dem Weg dorthin bieten sich immer wieder schöne Aussichtspunkte an der beeindruckenden Küstenstraße.
Budva – Einer der ältesten Orte der Adria
Budva ist einer der ältesten Orte der Adria und verfügt bis heute über eine mittelalterliche Stadtmauer. Leider wurde die Stadt 1979 bei einem Erdbeben fast gänzlich zerstört und musste anschließend mühevoll wieder aufgebaut werden. Von der Zitadelle bietet sich ein guter Blick über die Altstadt, das Meer und die Hotelkomplexe des heutzutage vorwiegend als Badeort bekannten Budvas.
Luxusyachten, Hotels und Clubhäuser: Der Porto Montenegro in Tivat
Besonders spektakulär ist ein Besuch des Porto Montenegro in Tivat. Die Luxusyacht-Marina der Superlative bietet neben einer hübschen Hafenpromenade mit Blick auf gigantische Yachten auch jede Menge exklusiver Restaurants, trendige Cafés, Einkaufsmöglichkeiten, Luxus-Apartments und diverse Freizeitaktivitäten. Der 64 Meter lange Infinity-Pool des Yacht-Clubs wird in Magazinen immer wieder gerne gezeigt. Unser Fazit: Die beeindruckende Anlage des Porto Montenegros ist auf jeden Fall einen Abstecher wert, wenn man in der Gegend ist!
Mit der Autofähre über die Bucht von Kotor
Um nicht wieder die gesamte Bucht ausfahren zu müssen, nahmen wir auf dem Rückweg nach Herceg Novi die Autofähre. Das ist nicht nur praktisch und spart Zeit, sondern auch ein Erlebnis. Nachdem man sein Auto auf der Fähre verstaut hat, kann man etwas herumspazieren und sich die Landschaft der Bucht vom Wasser aus ansehen.
Die Bucht von Kotor: Hinfahren oder Seinlassen?
Bei schönem Wetter ist eine Erkundung der Bucht von Kotor durchaus einen Kurztrip wert. Sehr viel länger als zwei Nächte wäre für uns jedoch nichts gewesen. Die Bucht ist die meiste Zeit des Jahres einfach heillos überlaufen. Tausende Kreuzfahrt-Passagiere und Busreisende bevölkern die dafür viel zu kleinen montenegrinischen Orte tagtäglich von morgens bis abends. Vielleicht wären die Wintermonate für hauptsächlich Kulturinteressierte empfehlenswerter. Strebt man dagegen vor allem einen Badeurlaub an, sollte man besser ins angrenzende Kroatien fahren. Die Städtchen des Nachbarlandes präsentieren sich nämlich durchwegs deutlich ordentlicher, abwechslungsreicher und hübscher. Dennoch finden wir, ein Besuch der Bucht von Kotor lässt sich wunderbar mit einer Reise nach Dubrovnik verbinden.
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