Nachdem wir gerade drei Tage im benachbarten Montenegro verbracht hatten, ging es für uns weiter in den Süden Kroatiens, nach Dubrovnik in Dalmatien. Unser erster Stopp kurz nach der Grenze war der kleine idyllische Küstenort Cavtat, dessen Halbinsel Rat einen tollen Rundweg am Wald und der Küste entlang zu bieten hat. Hier einige sommerlich-azurblaue Impressionen:
Spaziergang in Cavtat
Von Cavtat aus fuhren wir nach Dubrovnik, wo wir auf der Halbinsel Lapad unser 110qm großes Apartment bezogen. Vielleicht waren die drei Schlafzimmer und diverse Bäder etwas übertrieben – aber der spannende Ausblick von unserer Dachterrasse auf den Hafen mit den ein- und ausfahrenden Kreuzfahrtschiffen der Superlative war unschlagbar. Besonders vorteilhaft an der Lage: Man gelangte in 5-10 Fahrminuten an die schönsten Strände der Halbinsel!
Die Altstadt von Dubrovnik
Insgesamt waren wir drei Mal in der hübschen Altstadt von Dubrovnik. Man muss sagen, dass man das überschaubare Städtchen schnell durchquert und erkundet hat. Besonders beeindruckend ist der Spaziergang über auf der mittelalterlichen Stadtmauer, das besterhaltenste defensive Fortifikationssystem Europas. Beginnen kann man an den zwei großen Toren im Westen und Osten. Wir starteten am westlichen Pile-Tor aus dem 15. Jahrhundert. Die Mauer ist zwischen eineinhalb und sechs Metern breit und ein ständiges Auf und Ab. Man benötigt etwa eineinhalb bis zwei Stunden – je nachdem wie oft man für Fotos oder ein kühles Getränk anhält. An allen Ecken gibt es wie auf einem Suchbild tausende Dinge zu entdecken: interessante Dachterrassenkonstruktionen, frühstückende Bewohner, aufgehängte Wäsche, spielende Kinder und Haustiere, das rege Treiben am Hafen usw.! Wie alles in Dubrovik ist nur leider auch der Preis für die Besichtigung der Stadtmauer mit 120 KN (~16 €) sehr hoch. Dennoch: Ein absolutes MUSS, finden wir!
Bester Blick auf Dubrovnik: Mit der Seilbahn auf den Berg Srd
Den typischen Postkartenmotiv-Blick auf Dubrovnik hat man vom Berg Srd aus. Dort hinauf kommt man praktisch nur per Seilbahn – auch die ist mit 120 KN (~16€) aber wieder relativ teuer. Wie auch schon auf der Stadtmauer muss man auch an der Seilbahn und auf dem Berg mit Touristenmassen kämpfen. Sowohl in der Stadt als auch hier hat man es meist mit den Passagieren der unzähligen Kreuzfahrtschiffe zu tun, die jeweils nur für den einen Tag in der Stadt anlegen und da so viel wie möglich sehen wollen. In solch einer Masse hatten wir dies bisher zuvor nur in Tallinn erlebt. Wer sich die teure Bergfahrt sparen möchte, kann entweder zu Fuß über Serpentinenwege hinaufwandern oder sich Dubrovnik von der etwas versteckten Küstenstraße Ulica Druge Dalmatinske brigade aus ansehen, die direkt unterhalb der neuen, größeren Jadranska cesta (D8) entlangt führt. Hier wurden immer wieder kleine Plätze zum Anhalten integriert, von wo aus man einen schönen Blick auf die Altstadt hat.
Verblasster Glanz im Badeort Kupari – Überreste des Kroatienkriegs
Ein super spannendes Highlight in der nächsten Umgebung von Dubrovnik war der Besuch des Strandes von Kupari. Einst stand dort im 19. Jahrhundert eine große Ziegelei, woraus sich auch der Name erklärt – denn Kupa bedeutet auf Kroatisch Dachziegel. Der Ort war ab den 1920er Jahren zu einem Badeparadies mit großen Hotelanlagen ausgebaut worden und Top-Anlaufsziel für die europäische High Society. Die einstige Tourismushochburg lässt sich heute nur noch erahnen. Denn im Kroatienkrieg der 1990er Jahre wurden die großen Hotel-Betonbauten der 1950er durch die Bombardements der serbisch-montenegrinschen Truppen enorm zerstört. Bis 2004 hatte die kroatische Armee dort schließlich noch eine kleine Einheit stationiert – seitdem stehen die gespenstischen Ruinen der Hotels leer. Direkt vor den Gemäuern befindet sich der schönste Strand der gesamten Gegend. Ein absoluter Geheimtipp für alle, die nicht wie die Sardinen in der Büchse am Strand liegen und zudem einen geschichtsträchtigen Ort erkunden wollen.
Ausflug nach Bosnien und Herzegowina: Trebinje
Die letzten beiden Tage fing es leider an zu regnen. Dennoch wollten wir auf unseren kleinen Ausflug ins benachbarte Bosnien und Herzegowina nicht verzichten. Trebinje, das nur etwa 25km von der Adriaküste entfernt im Land liegt, war unser Ziel. Als wir ankamen, schüttete es jedoch derart, dass wir nur die serbisch-orthodoxe Kirche zur Heiligen Gottesmutter (Hercegovačka Gračanica) besichtigten, die hoch erhaben über der Stadt auf einem Hügel thront. Eigentlich hätte man von dort aus einen schönen Panoramablick über die Stadt – wir hatten leider wirklich Pech. Bei dem Wetter war der Ort wenig beeindruckend.
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