Unser Hotel – Das 10 Karaköy. A Morgans Original
Für vier Tage ging’s im Januar nach Istanbul, die Metropole am Bosporus. Wir blieben im Hotel 10 Karaköy, das direkt an der Galatabrücke, sehr praktisch bei der Tramlinie gelegen ist. Das Haus und die Zimmer des 10 Karaköys sind ansprechend gestaltet und das Personal war sehr freundlich. Leider hat die eigentlich sehr schöne Dachterrasse und dazugehörige Bar mit Blick über die gesamte Stadt im Winter nicht offen.
Beyoğlu (Pera) & Karaköy (Galata) – Was ist was?
Unser Hotel lag in der Gegend Karaköy, eine von 45, des Stadtteils Beyoğlu, auf der europäischen Seite Istanbuls. Beyoğlu liegt am nördlichen Ufer des Goldenen Horns und wurde zunächst unter dem alten, griechischen Namen Pera bekannt. Pera bedeutet “gegenüber” – also gegenüber vom historischen Konstantinopel. Diese alte Bezeichnung begegnet einem auch heute noch oft an vielen Ecken. Die Gegend Karaköy wiederum hieß früher Galata – dieser Name weist auf die frühere Besiedlung durch die Kelten (die Galater) hin. Heute findet man diese Bezeichnung ebenfalls noch vielfach im Stadtbild, beispielsweise am zentralen Galaterturm oder der Galaterbrücke, die hinüber zur Altstadt führt.
Türkische Essgewohnheiten
Wir hatten das Glück, eine ortskundige liebe Freundin in Istanbul treffen zu können. Diese führte uns in ein sehr gutes, traditionelles, nicht touristisches Fischrestaurant direkt am Bosporus im weiter nördlich gelegenen Stadtteil Beşiktaş. Dorthin hätten wir selbst nie gefunden. Das Sur Balik bietet neben leckerem Essen eine fantastische Aussicht auf das Wasser und die beeindruckende Bosporus Brücke. Wir verbrachten ganze 7 Stunden im Restaurant und schlemmten uns durch Unmengen an Vorspeisen, Scampi, Barsch und eine Vielzahl an Nachspeisen (Highlight: das typische Kürbisdessert Kabak Tatlisi). Dazu gab es traditionellerweise ziemlich viel Rakı mit Wasser gemischt. Es war unfassbar gut, aber wir bekamen am nächsten Tag nach dieser Völlerei keinen Bissen mehr hinunter. ?
Von der Galata-Brücke durch die Altstadt
Von unserem Hotel in Karaköy war man nicht nur sehr schnell und erstaunlich unkompliziert mit der Tram bei den typischen Sehenswürdigkeiten im Viertel Sultanahmed (im Stadtteill Eminönü), sondern konnte auch wunderbar zu Fuß hinüber zur Altstadt spazieren. Die Brücke ist besonders beeindruckend, weil sich dort tausende Fischer positioniert haben und aus dem eher dreckigen Wasser Mini-Fische herausangeln. Der Sinn des Ganzen hat sich uns nicht erschlossen, aber es ist lustig anzusehen.
Die Hagia Sophia
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Istanbuls ist bekanntlich die Hagia Sophia. Das war natürlich auch eines unserer Haupt To do’s. Die ehemalige byzantinische Kirche, die später als Moschee genutzt worden war, steckt voll spannender Geschichte. Besonders beeindruckend sind neben der bewegten Geschichte und dem Wissen um die unterschiedliche Nutzung des Gebäudes vor allem die erhaltenen Mosaiken in den Seitenräumen der Empore. Von dort aus sieht man übrigens bereits zu einer der nächsten Hauptsehenswürdigkeiten hinüber: der Blauen Moschee.
Die Sultan-Ahmed oder Blaue Moschee
Die Sultan-Ahmed Moschee – oder auch Blaue Moschee genannt – ist mit ihren sechs Minaretten ein besonders beeindruckendes Gebäude, das Anfang des 17. Jahrhunderts von einem Schüler des berühmten Architekten Sinan erbaut wurde. Leider ist sie von Touristen überströmt und man muss sich selbst in den Wintermonaten auf ein Chaos beim Eingang gefasst machen. Dort versucht jeder möglichst schnell, wie vorgeschrieben, seine Schuhe auszuziehen. Der Vorteil an den winterlichen Temperaturen war definitiv, dass man ohnehin meist einen Schal um hat, der schnell zum obligatorischen Kopftuch umfunktioniert werden kann. Der Innenraum der blauen Moschee ist wirklich schön – besser gefallen hat uns aber definitiv Sinans unfassbare Süleyman Moschee, die noch dazu deutlich weniger touristisch überlaufen ist. Dazu unten mehr.
Topkapı-Palast
Natürlich ist auf einer Istanbul-Reise auch eine Besichtigung des Topkapı-Palasts Pflicht. Die Anlage war jahrhundertelang der Wohn- und Regierungssitz der Sultane sowie das Verwaltungszentrum des Osmanischen Reichs. Begonnen worden war mit dem Bau des Palastes direkt nach der Eroberung Konstantinopels (1493) durch Sultan Mehmet II. Der Palast besteht aus vielen Gebäuden, die gemäß türkischer Tradition in einem großen Garten verteilt stehen. Museumstechnisch am besten war für uns der Bereich der historischen Küche. Dort wurden wunderbar anschaulich die historische Nutzung und die Entwicklung der osmanischen Küche gezeigt.
Die Süleyman-Moschee
Die für uns schönste Moschee war bei unserem Besuch die Süleyman-Moschee, welche unter Sultan Süleyman dem Prächtigen von seinem berühmten Architekten Sinan Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut wurde. Die Moschee steht auf einem hohen Hügel, der von der Galatabrücke aus ganz schön mühsam zu erklimmen wäre. Daher fuhren wir meist zur Metrostation Vezneciler und spazierten von dort aus hin. Vor der Süleyman-Moschee befindet sich Richtung Goldenes Horn eine beeindruckende Terrassenanlage, von der aus man einen hervorragenden Blick auf die andere Seite zum Galata-Turm und auf den asiatischen Teil der Stadt hat. Spaziert man von der Terrasse hinab, kommt man übrigens direkt am am Mausoleum, der Türbe, des Architekten Sinan vorbei, das er selbst sehr schlicht entworfen hat.
Abendessen im Karaköy Lokantası
Direkt zwei Minuten von unserem Hotel entfernt befand sich das beliebte Lokal Karaköy Lokantası. Das Restaurant ist grade auch bei Einheimischen sehr beliebt und daher immer ausgebucht. Deshalb sollte man dringend vorab reservieren. Wir bekamen am Sonntag Abend nach einem zweiten Anlauf um 21 Uhr dann aber auch ohne Reservierung spontan noch ein Plätzchen.
Entlang am Bosporus & mit der Fähre nach Asien
Wir fahren gerne Bötchen. Daher wollten wir auf jeden Fall mal mit der Fähre auf die ansonsten eher unspektakuläre asiatische Seite hinüber. Dort erwartete uns ein chaotisches Getümmel. Überall wurde lautstark Ware angepriesen, Essen verkauft, Schuhputzerdienste angeboten usw. Zurück auf der europäischen Seite kann man direkt am Wasser auch noch den ein oder anderen prächtigen Palast entdecken. Hier unten ist beispielsweise der Dolmabahçe-Palast zu sehen, der den Sultanen im 19. Jahrhundert als Residenz diente.
Bei unserem Spaziergang entlang am Bosporus machten wir einen kleinen Stopp im Cafe Setup. Dort gönnten wir uns eine kleine Zwischenmahlzeit. Wie überall in Istanbul war auch hier mal wieder eine Katze Tischgast. Die schaute etwas verschlafen-pikiert drein als sie bemerkte, dass wir uns tatsächlich an ihrem Stammtisch niederlassen wollten.
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