Tokyo ⩠– Was muss man wissen?
1. Fakten & Wissenswertes rund um die japanische Hauptstadt
Die japanische Hauptstadt Tokyo ist mit fast 10 Mio. Einwohnern die gröĂte Stadt des Landes, auĂerdem Regierungssitz und Sitz des TennĆ, des japanischen Kaisers und seiner Familie. Zusammen mit dem im SĂŒden liegenden Yokohama bildet die Hauptstadt die Metropolregion Tokyo-Yokohama, die mit fast 40 Mio. der gröĂte Ballungsraum der Welt ist. Historisch geht die Stadt zurĂŒck auf die Burg Edo aus dem 15. Jahrhundert und ein paar umliegende Fischerdörfer. WĂ€hrend der Kaiser bis ins 19. Jahrhundert in Kyoto regierte, wurde das historische Toyko (damals Edo) von einem ShĆgun verwaltet. Erst 1868 schaffte man das Shogunat schlieĂlich ab und verlegte den Sitz des TennĆs nach Tokyo, wo er bis heute in der ehemaligen Burg Edo, dem heutigen Kaiserpalast, residiert. Obwohl die Hauptstadt Japans so gigantisch groĂ ist, fĂŒhlt es sich ĂŒberhaupt nicht so laut/chaotisch/unruhig an wie in anderen Megacitys. Wir sind restlos begeistert und mĂŒssen unbedingt wieder kommen!
2. Wie kommt man rum?
WĂ€hrend wir in Kyoto vor allem mit dem Bus unterwegs waren, ist in Tokyo die Metro das sinnvollste Verkehrsmittel. Wir holten uns fĂŒr die ersten Tage ein 72-Stunden Touristen Ticket fĂŒr etwa 25 Euro, gĂŒltig sowohl fĂŒr die Tokyo Metro als auch die Toei Subway. Obwohl in vielen japanischen ReisebĂŒros damit geworben wird, ist es gar nicht so leicht an das Ticket heranzukommen. In Kyoto wurde es oft wird nur in Kombination mit einem Shinkansen-Ticket in die Hauptstadt verkauft oder die Personen am Schalter konnten zu wenig Englisch und schickten uns daher lieber weiter. Am Ende waren wir aber dann doch erfolgreich.
3. VerstĂ€ndigung auf Englisch… schwierig
Mit dem Englischen in Japan ist das so eine Sache. In den Hotels, am Flughafen und in einigen LĂ€den trifft man hier und da Leute an, mit denen man sich ein wenig verstĂ€ndigen kann. Meistens geht es jedoch bei den Japanern ĂŒber ein paar lĂŒckenhafte Wortfelder nicht hinaus und man ist auf Kommunikation mit HĂ€nden & FĂŒĂen angewiesen. Je weiter man sich von der Hauptstadt entfernt, desto schwieriger wird es. Trotzdem ist alles kein Problem, da die Japaner immer unfassbar freundlich sind und sich trotz aller sprachlichen Widrigkeiten in der Regel viel MĂŒhe geben.
4. Klischee bestÀtigt: Die Japaner lieben Ordnung, Ruhe & Höflichkeit
Eines merkt man sofort: Die Japaner sind das ordentlichste, ruhigste, disziplinierteste und vor allem höflichste Völkchen, das wir je erlebt haben. Egal wo man hinkommt, alles ist penibel sauber (selbst U-Bahn Toiletten!! ? ). Alle verbeugen sich auĂerdem stĂ€ndig und ĂŒberall vor einem und man sollte sich vor einer Japanreise besser einmal erkundigen wann genau man sich am besten höflichkeitshalber auch verbeugt… Die japanische Ruhe und Ordnung ist besonders auch in der Metro herrlich. Jeder ist ruhig und höchstes Gebot ist, sich so unauffĂ€llig wie möglich zu verhalten. Daran könnte man sich wirklich gewöhnen! ?
Hoteltipp in Tokyo: Das Hilton Tokyo im Stadtteil Shibuya ?
Wie so oft ĂŒbernachteten wir auch dieses Mal im gut gelegenen Hilton Tokyo – vor allem aus Mangel an guten, gĂŒnstigen Alternativen… Tokyo ist nĂ€mlich wirklich schweineteuer. Als Hilton Goldmember gabs wie immer Upgrade, FrĂŒhstĂŒck und Zugang zur Executive Lounge geschenkt. Das hat uns letztlich doch wieder ĂŒberzeugt und sich im Nachheinein auch als rentabel herausgestellt. Besonders angenehm war so beispielsweise, dass der Flughafenbus direkt beim Hotel anhielt und man so keinerlei Stress mit GepĂ€ck in der Metro oder Organisatorischem hatte. Unser (ganz entgegen normaler, japanischer VerhĂ€ltnisse) sehr gerĂ€umiges Zimmer befand sich im 31. Stock und wir hatten eine gute Aussicht ĂŒber die Stadt. Die Lounge war im 38. Stock und sehr angenehm, ruhig und gut ausgestattet. Nachmittags spazierten wir gerne zu Kaffee & Kuchen hinauf, am Abend gabs von 18-20 Uhr Champagner, Cocktails, HĂ€ppchen und mehr, bevor man sich dann nochmal zum abendlichen Erkunden Tokyos aufmachte. Zum FrĂŒhstĂŒck bietet das Hilton in Shibuya fĂŒr seine Executive Floor GĂ€ste optional ein japanisches FrĂŒhstĂŒck an. Das mussten wir natĂŒrlich testen. GewöhnungsbedĂŒrftig – wie immer eine groĂe Portion Reis, dazu getrocknete junge Sardinen, Lachs, eingelegter Wasabi, Salate, kaltes WurzelgemĂŒse, Pflaumenmus und sĂŒĂes, japanisches Omelett. Die GetrĂ€nke: Tee und Apfelessigsaft. ?
Highlight zu Beginn eines Tokyo Citytrips: Das Edo-Tokyo-Museum ?
Nach dem Einchecken im Hotel sahen wir uns direkt erst einmal die Dauerausstellung des Edo-Tokyo-Museums im Stadtteil Yokoami an. Das 1992 gegrĂŒndete Museum ist ideal fĂŒr einen Einstieg und Ăberblick zur Stadtgeschichte, Kultur und Entwicklung Tokyos von der Edo-Zeit (17.-19. Jh.) bis in die Gegenwart. Im Museum ist fĂŒr GroĂ und Klein, Jung und Alt und fĂŒr Belesene, aber auch Einsteiger etwas dabei. Zur besseren Vorstellung ist die groĂe historische Nihombashi-BrĂŒcke in der AusstellungsflĂ€che nachgebaut sowie zahlreiche traditionelle japanische WohnhĂ€user, Tempel und BĂŒhnen. Der Besuch war Gold wert direkt zum Start – im Laufe der nĂ€chsten Tage sollten wir immer wieder auf Orte, Stadtviertel, SehenswĂŒrdigkeiten und Fakten zurĂŒckkommen, die wir im Museum kontextualisiert kennengelernt hatten. Absolute Empfehlung also!
Ăffnungszeiten: 9:30 – 17:30 (SamstagïŒ9:30 – 19:30). Montags geschlossen, auĂer an Feiertagen // Metro-Station: Ryogoku // Eintritt: 600 Yen (knapp 5 Euro)
Die GĂ€rten des Kaiserpalasts ?
Da der japanische Kaiser und seine Familie noch immer im Palast in Tokyo leben, ist fĂŒr die Ăffentlichkeit nur ein kleiner Teil des Palastgartens zugĂ€nglich. Ein klein wenig fĂŒhlt man sich dort wie im New Yorker Central Park. Der Palast und die GĂ€rten sind mitten in einem super modernen Hochhausviertel gelegen und scheinen in dieser Umgegebung wie aus einer völlig anderen Zeit. Die GrĂŒnflĂ€chen mit den RosengĂ€rten und diversen japanischen Pflanzenarten sind besonders bei Freunden der Botanik oder Ruhesuchenden beliebt. Bestes Fotomotiv ist die NijĆ«bashi-BrĂŒcken Ansicht.
Metro-Station: Otemachi // Eintritt in den Garten umsonst
Japanisches Essen ?
WĂ€hrend unseres Aufenthalts in Japan gab es wohl kein einziges Essen, das ohne (meist rohen) Fisch in verschiedensten Variationen auskam. FĂŒr Leute, die Fisch nicht mögen, essenstechnisch vermutlich eher schwierig… ansonsten ist es in den groĂen japanischen StĂ€dten sehr leicht an leckeres Essbares zu kommen. Ăberall gibt es kleine Imbisse und Restaurants aller Preisklassen. Das beste ist, dass zu Beginn sofort Wasser oder Tee umsonst aufgetischt wird und man in Japan kein Trinkgeld gibt. Daher wird man mit 7-8 Euro immer sehr gĂŒnstig satt und glĂŒcklich. Bei uns gabs neben den ĂŒblichen Miso-SĂŒppchen und Tonnen an Reis u.a. Tempura, Ramen, Sushi, Soba, Gyoza, Edamame usw.!
Aussichtstipps: Die Observatories im Rathaus von Tokyo & im World Trade Center ?
Wer sich die Millionenstadt Tokyo gerne mal von oben ansehen will, kann dies vom Observatory des Rathauses von Tokyo (Tokyo Metropolitan Government) in Shibuya umsonst tun. FĂŒr umgerechnet ein paar Euro ist allerdings die groĂzĂŒgige, klimatisierte AussichtsflĂ€che des World Trade Centers Tokyo im Bezirk Minato sehr viel empfehlenswerter. Von dort aus hat man auch einen guten Blick auf den Tokyo Tower (Double des Eiffelturms) und auf den Tokyo Skytree, das zweitgröĂte GebĂ€ude der Welt.
Tokyo – Ein Schreibwarentraum ?
FĂŒr Kunst- und Schreibbegeisterte ist Tokyo ein Paradies! An jeder Ecke gibt es die schönsten SchreibwarenlĂ€den. Wunderschön ist der Itoya-Laden im lebhaften Einkaufsviertel Ginza. Auf 8 Stockwerken kann man hier durch Stifte, Karten, Papiere, Bastelbedarf, NotizbĂŒcher, Stempel usw. stöbern. WĂ€hrend Itoya eher teuer ist, lassen sich bei den zahlreichen Daiso Filialen der Stadt super SchnĂ€ppchen machen. In Shinjuku ist auĂerdem das Sekaido ein vollgestopfer, grandioser Laden auf vielen Stockwerken.
GrĂŒner Ruhepol in der Stadt: Der Meiji-Schrein ?
In der NĂ€he des Bahnhofs Harajuku befindet sich der Meiji-Schrein. WĂ€hrend es drauĂen wuselt und der Verkehr brummt, fĂŒhlt man sich in dem Park des Schreins wie in einer anderen Welt. Besonders schön sind die aufgetĂŒrmten bunten Sake-FĂ€sser, Spenden an das Heiligtum. Beim Schrein konnten wir eine traditionelle ShintĆ-Hochzeitsgesellschaft beobachten und sahen uns die wunderbaren Schwertlilienfelder und den idyllischen See dort an.
Buntes, schrilles Japan ?
Das gibt es natĂŒrlich auch: das schrille, bunte Japan. Finden kann man es beispielsweise in Ginza oder besonders im Stadtteil Harajuku. In der verrĂŒckten Takeshita-Street reihen sich nicht nur Cosplayer, Animes-, Mangas- und verrĂŒckte Lolita-Shops aneinander, sondern man könnte, wenn man wollte, auch ein Katzen- und ein Eulen-CafĂ© besuchen. AuĂerdem ist Harajuku das beliebteste Modezentrum Tokyos mit den unterschiedlichsten Boutiquen.
Wir wollen auf jeden Fall wieder kommen und noch viiiel mehr des beeindruckenden Landes sehen!
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