Die Ankunft – Verkehrschaos wohin man blickt
Nachdem wir bereits einige Tage in Da Nang in Zentralvietnam verbracht hatten, ging es für uns weiter in den Süden nach Saigon oder wie es seit den 1970er Jahren heißt: Ho-Chi-Minh-Stadt. Die Metropole ist zwar nicht mehr die Hauptstadt (die ist seit der Wiedervereinigung 1976 bekanntlich Hanoi), aber dennoch immer noch wesentlich bedeutender und größer.
Wir waren nach unserem ersten Tag in der wuselnden, sauheißen, stickigen Stadt jedenfalls ganz schön erledigt. Wo man hinblickt, herrscht tosendes Verkehrschaos. Tausende Roller, mehr oder weniger zerbeulte Autos, dazwischen noch Radlfahrer, Hühner und todesmutige Fußgänger. Nach einer halben Stunde spürt man seine abgasbelasteten Lungen. Ganz schön verrückt!
Das Skydeck auf dem Bitexco Financial Tower
Um sich einen Überblick über Ho-Chi-Minh-Stadt zu verschaffen, sollte man sich eine Fahrt auf das zum Glück gekühlte Skydeck des Bitexco Financal Tower gönnen – er ist übrigens das höchste Gebäude der Stadt und liegt im Zentrum, direkt bei den (überschaubaren) Hauptsehenswürdigkeiten. Von oben wird einem das Ausmaß der gigantischen Stadt, aber auch der provinziellen Gegenden außerhalb erstmal richtig bewusst. Ein wahres Häuserchaos.
Altes Rathaus und Hauptpostamt Ho-Chi-Minh-Stadt
Unterhalb des Bitexco Towers befindet sich ein riesiger Platz, der zum Alten Rathaus führt. An der Ostseite des Lam Son Platzes liegt auch das 1899 eröffnete Stadttheater aus der französischen Kolonialzeit. Als wir dort waren, konnte man das Gebäude aber nur schwer sehen, da sich direkt davor – wie gerade an so vielen Stellen im Stadtgebiet – eine gigantische Baustelle befand. Es wird nämlich derzeit an einer Metro für Saigon gebaut – in Zusammenarbeit mit den Japanern.
Eine der Hauptsehenswürdigkeiten ist das Alte Rathaus, welches 1906 im französischen Kolonialstil erbaut wurde. Es kann zwar nicht besichtigt werden, ist aber eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt. Heute dient es als Sitz des Volkskomitees Ho-Chi-Minh-Stadts.
Eine weitere, recht unspekakuläre Sehenswürdigkeit Saigons ist das Hauptpostamt, das ebenfalls noch aus der französischen Kolonialzeit stammt. Es wurde 1886-1891 erbaut und ist bis heute in Betrieb. Nur dass sich heute in der Mitte eine gigantische Ansammlung kitschiger Souvenirs befindet, in denen man bei 45° Innentemperatur dann wühlen kann… Unser Highlight im Gebäude: Dort saß tatsächlich der alte Mann, der dem ein oder anderen aus Vietnam Dokus bekannt sein dürfte. Der Gute ist dort mit knapp 90 Jahren immer noch als Übersetzer tätig! Direkt gegenüber des Hauptpostamts steht übrigens die Kathedrale Notre Dame… zurzeit allerdings eingerüstet und nicht begehbar. Jeder Europäer wird allerdings allein schon vom äußeren Anblick enttäuscht sein – für europäische Verhältnisse einfach unspektakulär.
Nächtlicher Blick über die Dächer Saigons
Nach unserem ersten stressigen Tag in Ho-Chi-Minh-Stadt ließen wir den Tag in einer der angesagtesten Rooftop Bars der Stadt ausklingen, dem SOHY. Bei kühlen Cocktails, einem leisen Lüftchen in der Höhe und dem gigantischen Blick über die wuselnde Stadt konnten wir uns fast ein wenig von dem Trubel erholen. Die Preise sind für Europäer super. Gerade zur Happy Hour zahlt man besonders wenig für hohe Qualität.
Unten auf den Straßen sieht es währenddessen übrigens so aus. Überall sitzen die Einheimischen auf kleinen Plastikhockern herum, essen, schnattern und haben die Ruhe weg. Wir verzichteten daher das ein oder andere Mal auf das praktische Uber und spazierten zu Fuß zurück zum Hotel, um uns das nächtliche Leben auf den Straßen näher anzusehen.
War Remnants Museum
Eines der beliebtesten Museen Vietnams ist das War Remnants Museum in Ho-Chi-Minh-Stadt. Wir wollten daher auch unbedingt vorbeischauen. Auch wenn das Museum voller anti-amerkanischer und anti-französischer Propaganda ist und vieles gehörig verdreht wird, sind die ausgestellten Zeitdokumente in ihrer ungeschönten Grausamkeit durchaus beeindruckend. So findet man dort neben alten amerikanschen Panzern und Flugzeugen jede Menge Kriegsfotografie aber auch Exponate wie angeblich konservierte menschliche Föten, die durch das im Vietnamkrieg von den Amerikanern genutzte Entlaubungsmittel Agent Orange Missbildungen erlitten haben sollen. Für Kinder ist das Museum auf jeden Fall nichts…
Kulinarische Tipps in Ho-Chi-Minh-Stadt
Aus kulinarischer Sicht ist Saigon auf jeden Fall einen Besuch wert. Neben den bereits erwähnten Rooftop Bars gibt es richtig viel Leckeres zu entdecken. Wir haben uns wie immer vorab online sehr gut bewertete Restaurants und Lokale herausgesucht, um böse Überraschungen zu vermeiden. Empfehlen können wir auf jeden Fall das zentral gelegene Propaganda für Cocktails und Essen sowie beispielsweise das Bep Me In in dessen Nähe sich auch ein lustiger Street Food Market befindet. Hier ein paar Eindrücke unserer Bestellungen.
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