Wir wollten unbedingt mal nach Andalusien. Auf die Einflüsse der maurischen Herrschaft in Al-Andalus (711-1492) waren wir besonders gespannt. Im Juni war es nun so weit. Über Brüssel flogen wir nach Málaga. Von dort aus ging es mit dem Mietauto direkt am Abend nach der Landung noch ins etwa 1,5 Stunden entfernte Granada.
Die Kathedrale Granadas: Santa María de la Encarnación
Unser Hotel war im Herzen der Altstadt gelegen und zu Fuß war man in 5 Minuten an der Renaissance Kathedrale von Granada (Santa María de la Encarnación de Granada). Direkt an den imposanten Bau angegliedert ist die 1521 fertiggestellte Capilla Real, die königliche Kapelle mit den Grabmälern der katholischen Könige.
Tipp: Besichtigung der Koranschule aus dem 14. Jahrhundert
Besonders beeindruckend war jedoch die gegenüber der Capilla Real gelegene ehemalige Koranschule (Madrasah), die 1349 vom Nasriden Sultan von Granada gegründet worden war. Viel besser als in der weltberühmten, aber recht überlaufenen Alhambra, konnte man hier die filigrane Architektur der maurischen Bauten bestaunen. Anschließend erkundeten wir ein wenig die historische Altstadt, in der überall Gewürze und getrocknete Früchte angeboten werden.
Die beeindruckende Alhambra – ein MUSS bei einem Granada Besuch
Für den nächsten Tag hatten wir Tickets für die Alhambra vorgebucht. Für die Nasriden Paläste gibt es feste Zeiten, zu denen man jeweils eingelassen wird. Ansonsten kann man sich mit dem Ticket zeitunabhängig frei auf dem gigantischen Palastgelände bewegen. Wenn man sich nicht für den Bus entscheidet, muss man zuvor allerdings erst den Berg erklimmen, auf dem die etwa 740m lange und 220m breite Burganlage thront.
Neben den Gärten, der fremdartigen Architektur und Geschichte beeindruckt vor allem die Aussicht von der Alhambra. Während man zum einen in die schneebedeckten Berge der andalusischen Sierra Nevada blicken kann, bietet sich einem zum anderen ein phänomenaler Ausblick auf die Stadt. Besonders gut kann man den Albaicín überblicken – hierbei handelt es sich um den ältesten Stadtteil Granadas, der auf eine spätantike Siedlung zurückgeht.
Tipp: Ausflug zur Festung La Mota in Alcalá la Real
Nach den zwei Nächten in Granda fuhren wir weiter ins wieder etwa 1,5 Stunden entfernte Córdoba. Nachdem wir für ein paar spektakuläre Landschaftsbilder immer wieder stehen bleiben mussten, stoppten wir als Zwischenhalt schließlich in Alcalá la Real auf der Festung La Mota, die sich in der Provinz Jaén auf über 1000 m Höhe befindet.
Die Festung ist in seinen Hauptbestandteilen vor allem aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Bemerkenswert ist wie perfekt die Anlage touristisch aufbereitet ist. Ein informativer Audio Guide ist im Ticket enthalten und führt die Besucher über die imposante Festung. Man lernt nicht nur wie und wo die Leute damals auf La Mota gelebt und gearbeitet haben, sondern erfährt auch Detailwissen zur Versorgungslage, dem Bewässerungssystem und den Kühlmechanismen. Highlight ist neben der Erkundung der vielen Wach- und Wohntürme vor allem die Abteikirche Santa María la Mayor, in der zum Abschluss ein Film über die Geschichte und das Leben auf der Burganlage gezeigt wird. Sehr schade war allerdings, dass sich außer uns nur ganze drei weitere, britische Touristen auf der gesamten, sehr weitläufigen Anlage befanden.
Weiter gings schließlich für uns nach Córdoba.
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