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Danzig

8. September 2017
Danzig Kanal

Hotel-Tipp: Das Hilton Gdansk

Nachdem wir eine Nacht im beschaulichen Ostseekurort Zoppot verbracht hatten, ging es nun ins etwa 20 Fahrminuten entfernte Danzig. Dort übernachteten wir im wunderschönen Hilton Gdansk. Wir hatten ein riesiges Zimmer mit großer Fensterfront, von wo aus man den gesamten Kanal samt dem Wahrzeichen der Stadt, dem Krantor, überblicken konnte. Obendrauf gabs für Hilton Goldmember sogar eine Flasche Rotwein und Danziger Pralinen geschenkt. Das Frühstück konnte man auf der großen Terrasse genießen – so hatte man das bunte Treiben am Wasser direkt im Blick. Wirklich zu empfehlen und abseits der Sommerferien sogar sehr preisgünstig!

Hilton Danzig

hilton gdansk

danzig hilton spa

Blick von der Terrasse des Spa-Bereichs im Hilton Gdansk

Hilton Danzig Terrasse

Die Danziger Rechtstadt

Unter der Rechtstadt versteht man den historisch bedeutenden Stadtteil Danzigs, der seit 1225 mit Lübischem Recht ausgestattet war. Es handelt sich bei der Bezeichnung also nicht um eine Lagebezeichnung, sondern um den historischen, rechtlichen Status der Stadt. Die Altstadt dagegen ist verwirrenderweise wieder etwas ganz anderes – diese war im 14. Jahrhundert eine Handwerkersiedlung vor den Toren der eigentlichen Stadt. Der typische Danzig Tourist hält sich also vor allem in der Rechtstadt auf und nicht wie vermutet in der Altstadt.

Blick vom Rathaus

Die recht große Rechtstadt besteht aus wunderbar verschiedenen, bunten Stadthäusern. Die Hauptfußgängerzone ist die Langgasse und ihre Verlängerung, der Lange Markt. Am Langen Markt befinden sich das Rechtstädtische Rathaus, der Artushof und der Neptunbrunnen. Abends tobt vor allem in dieser prächtigen Straße das Leben. Neben zahlreichen Restaurants, Bars und Eisständen gibt es hier immer viele Straßenmusiker und Künstler zu bestaunen.

Danzig Brunnen

Gdansk Ratus

Danzig BernsteingasseNatürlich gibt es in Danzig, der Welthauptstadt des Bernsteins, jede Menge Möglichkeiten Schmuck oder Erinnerungsstücke aus dem fossilen Harzstein zu kaufen. Vor allem die Mariengasse (Ulica Mariacka) ist voll von Straßenständen und Läden. Die Gasse ist außerdem ein gutes Beispiel für die einstige Bebauung der Stadt. Die erhöhten Terrassen vor den eigentlichen Hauseingängen der verzierten Bürgerhäuser waren früher sehr typisch. Unbedingt mal durchlaufen!

Danzig Markt

Wo gibt’s die beste Aussicht in Danzig?

Wir testeten zwei Varianten. Zuerst quälten wir uns auf den ziemlich hohen Turm der Danziger Marienkirche. Ehrlich gesagt hatten wir den Zugang zum Turm erst durch Zufall beim Besichtigen der Kirche entdeckt. Am Tag darauf bestiegen wir dann den Turm des zentralen Rechtstädtischen Rathauses. Die Aussichtsplattform der Marienkirche ist zwar um einiges höher als die des Rathauses (und damit auch deutlich anstrengender zu erklimmen), doch die Plattform, die Lage und vor allem die Aussicht vom Rathausturm machen eindeutig mehr her. Von dort aus hat man nicht nur eine grandiose Sicht auf die gigantische Marienkirche, sondern man überblickt direkt die gesamte Fußgängerzone und damit das Herz der Stadt.

Blick auf Fussgaengerzone

Die Marienkirche von Danzig

Die Danziger Marienkirche ist eine der beiden größten Hallenkirchen der Welt. In ihr finden bis zu 25 000 Menschen Platz. Ihr Bau wurde Mitte des 14. Jahrhunderts gestartet und dauerte über 50 Jahre. Besonders beeindruckend ist die sich dort befindende Astronomische Uhr von Hans Düringer aus Nürnberg aus dem 15. Jahrhundert. Aber auch sonst kann man in dem riesigen Kirchenraum viel Kunstvolles entdecken.

Gdansk Marienkirche

Marienkirche Danzig Innenraum

Marienkirche Danzig

Der Turm des Rechtstädtischen Rathauses

Im Rechtstädtischen Rathaus befindet sich heute das Stadtmuseum von Danzig. Erbaut wurde es Ende des 15. Jahrhunderts. Nach einem großen Brand, etwa 100 Jahre nach seiner Fertigstellung, baute man das Gebäude im Stil des Manierismus um. Im 2. Weltkrieg kam es zu massiven Zerstörungen. 1970 wurde das zentralste Gebäude der Stadt wieder errichtet. Das Highlight ist der bereits angesprochene Blick vom Turm. Dieser kann auch separat vom Museum bezahlt und erklommen werden.

Rechtsstadt Danzig

Blick auf Danzig

Am Kanal: Das Krantor und die SS Sołdek

Das Wahrzeichen der Stadt ist das beeindruckende Krantor direkt am Fluss Motława. Dieses außergewöhnliche Bauwerk besteht aus Backstein und Holz und verfügt über eine doppelte Kranfunktion, die zu den ältesten Hebeeinrichtungen ihrer Art im (vormals) deutschen Raum zählt. Das Krantor wurde im 15. Jahrhundert errichtet, nachdem der Vorgängerbau wieder einmal abgebrannt war. 1945 fiel das Holz des historischen Krantors den Flammen zum Opfer und wurde in den 1950ern nach alten Plänen rekonstruiert. Heute ist es ein Teil des Schifffahrtmuseums der Stadt und einer der beliebtesten Touristenmagneten. Am Fluss ist ansonsten vor allem ein Besuch der SS Sołdek empfehlenswert (siehe Titelbild oben). Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Kohle- und Erzfrachter, der heute als Museumsschiff genutzt wird. Von 1949 bis 1980 war sie im Dienst und ist damit ganz schön herumgekommen. Ihre Geschichte kann man in der Dauerausstellung im Inneren nachvollziehen. Hat man drinnen alles erkundet, wird man oben mit einer herrlichen Aussicht auf das Krantor und die ständig herumfahrenden Touri-Piratenschiffe belohnt. Mehr dazu im Video!

Blick von der Soldek

Kanal Gdansk

Eines der besten Fisch-Restaurants in Danzig: Das Bazar

Kulinarisch ist Danzig wie so ziemlich alle Städte Polens ein Traum! Für einen Bruchteil dessen, was man hierzulande für vergleichbare Köstlichkeiten bezahlen würde, kann man in Danzig vor allem wunderbare Fischgerichte schlemmen. Ein besonderer Tipp ist das Restaurant Bazar in der Danziger Niederstadt, östlich der Speicherinsel. Für uns gabs Lachstartar, Forelle und Zander. Sooo gut! ?

Tartar Restaurant Bazar

Restaurant Bazar Gerichte

Das Uphagenhaus – Ein historisches Stadthaus

Wenn man so durch die historischen Gassen läuft, würde man gerne wissen was sich hinter den Fassaden der prächtigen Stadthäuser verbirgt. Im Museum Uphagenhaus hat man die Möglichkeit in solch ein prunkvolles Gebäude zu spazieren. Das Haus wurde 1775 vom Ratsherren Johann Uphagen in einem Stilmix aus Spätbarock, Rokoko und Frühklassizismus Elementen erbaut. Heute gibt es zum einen historische Prunk-, Arbeits- und Personalräume zu besichtigen, aber auch wechselnde Sonderausstellungen in einem der Obergeschosse. Bei unserem Besuch lief gerade eine nette Ausstellung zu beliebten Danziger Badeorten der Vorkriegszeit. Das war gerade für uns spannend, da wir ja zuvor selbst im Kurort Zoppot und an der Westerplatte waren und somit den direkten Vergleich hatten.

Uphagenhaus Salon

Uphagenhaus Danziger am Strand

Uphagenhaus Danzig Ausstellung Ostseebad

Strand Westerplatte

Der Dom zu Oliva

An unserem letzten Tag in der Danziger Gegend besuchten wir noch den berühmten Dom zu Oliva nordwestlich der Danziger Stadtmitte. Die Basilika ist das längste Zisterzienser-Kirchengebäude der Welt und verfügt über eine interessante Ausstattung. So gilt beispielsweise ihr Hochaltar als Meisterwerk des pommerschen Barocks. Gerade durch das viele dunke Holz fühlt man sich in diesem Gebäude, ebenso wie in den meisten anderen Kirchen der Region, immer ein wenig wie in einem großen Schiffsbauch.

Dom zu Oliva Danzig

Dom zu Oliva Figuren

Dom zu Oliva Chor

Weiter gings für uns nun nach Posen, vier Stunden südlich von Danzig. Dazu aber mehr im nächsten Beitrag!

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