Trondheim im Dezember
Nachdem wir einige Tage im nordnorwegischen Tromsø verbracht hatten, machten wir noch für zwei Tage Halt in Trondheim, der drittgrößten Stadt Norwegens. Gegründet wurde sie Ende des 10. Jahrhunderts als Nidaros. Dieser Name begegnet einem heute noch beim Nidarosdom, einer der bedeutendsten Kirchen und Nationalheiligtum des Landes. Trondheim ist nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter einen Besuch wert. Wenn man Glück hat, zeigt sich die Stadt dann nämlich von ihrer romantisch verschneiten Seite. Wir übernachteten im Radisson Blu Royal Garden, das sehr zentral, direkt am Fluss Nidelva gelegen ist. Die Zimmer sind sehr geräumig und gemütlich eingerichtet, nur die Architektur des Gebäudes nervt ein wenig – denn alle Zimmer sind so gelegen, dass niemand direkten Fensterzugang zur Flussseite hat, sondern alle in Innenbereiche des großen Hotels blicken. Frischluft ist also schwerlich zu bekommen.
Spaziergang in Bakklandet
Einer der beliebtesten Stadtteile ist Bakklandet, Trondheims erste Vorstadt aus dem 17. Jahrhundert. Dort stehen bis heute die berühmten bunten Häuser aus Holz, es gibt viele Cafés, Restaurants und nette Läden. Man kommt sich beim Durchspazieren tatsächlich ein wenig vor wie bei Pippi Langstrumpf. Direkt am Fluss, der Bakklandet und die alte Stadt trennt, befinden sich auch die für Trondheim so typischen bunten Lagerhäuser. Über die hübsche Holzbrücke Gamle Bybroen kann man den Fluss Nidelv am schönsten überqueren.
Kristiansten Festung
Die Kristiansten Festung aus dem 17. Jahrhundert wurde einst zum Schutz gen Osten auf einem Hügel Trondheims erbaut. Heute ist von der gesamten Anlage hauptsächlich der große Verteidigungsturm übrig geblieben. Er dient seit 1997 als Museum. Von der Festung aus hat man bei gutem Wetter einen tollen Blick über die Stadt bis zum Wasser. Wir erwischten oben leider einen heftigen Schneesturm und dunkel war es auch bereits.
Nidarosdom und die Bischofsresidenz
Im 13. Jahrhundert wurde Trondheim Bischofssitz. In dieser Zeit erreichte der Nidarosdom seine größte Ausdehnung, nachdem er zuvor von einer romanischen über eine gotische Kathedrale immer weiter ausgebaut worden war. Besondere Verehrung erfährt im Dom der Schrein des Heiligen Olavs. Direkt beim Dom befindet sich die einstige Bischofsresidenz, welche ebenfalls im 13. Jahrhundert stark erweitert worden war. Die Anlage zählt zu den besterhaltensten ihrer Art in Europa und ist das älteste profane Gebäude Skandinaviens. Heute ist dort nicht nur ein archäologisches Museum zu finden, sondern auch die Sammlung der norwegischen Kronjuwelen. Beides übrigens sehr sehenswert!
Interior Träume überall
Neben Kunst, Kultur und Leckereien in den Trondheimer Cafés gibt es in der Stadt unfassbar viele und geschmackvolle Deko- und Interior-Läden. Man findet dort wirklich alles, was das Herz begehrt und könnte locker einen Tag nur mit Shopping verbringen (hätte man nur einen endlos großen Koffer und Geldbeutel). Neben Søstrene Grene, die es bei uns inzwischen ja auch gibt, sind zum Beispiel Ting, Kremmerhuset, C.I. Pedersen, Slettvoll, Butikkenrost, Alvar og Maija und Designforevig gute Adressen!
Warum wiederkommen?
Diese Frage ist leicht zu beantworten: Weil es noch sooo viel mehr gibt, als wir in der kurzen Zeit anschauen konnten! Beispielsweise das Stadtpalais Stiftsgården, das größte Holzpalais Skandinaviens, viele spannende Museen und natürlich die Insel Munkholmen. Außerdem zeigt sich Trondheim im Sommer mit Sicherheit wieder von einer ganz anderen Seite. Das müssen wir unbedingt auch mal erleben!
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