Es muss nicht immer eine Flugreise sein! Gerade hier im schönen Bayern sind wir ja mit Kunst, Kultur, traumhaften Landschaften und Sehenswertem aller Art gesegnet. Deshalb ging es für ein paar sommerliche Tage ins schöne Franken, genauer gesagt nach Bayreuth. Auf dem Weg zurück nach München legten wir dann noch einen äußerst empfehlenswerten Stop im Landkreis Fürth ein und sahen uns die gerade brandneu eröffnete Erlebnisburg Cadolzburg an. Doch der Reihe nach!
Bayreuth – Unterkunft und leibliches Wohl
Während unseres Aufenthaltes in der schönen oberfränkischen Stadt Bayreuth übernachteten wir im H4 Hotel Residenzschloss Bayreuth. Von dort aus sind die Altstadt und beispielsweise das Neue Schloss bequem in ein paar Gehminuten zu Fuß zu erreichen. Die Zimmer sind modern und komfortabel eingerichtet und auch das Frühstück lässt keine Wünsche offen. Was man wissen sollte: Das Hotel verlangt 12 Euro pro Tag für einen Parkplatz – wir stellten das Auto daher einfach in einer nahe gelegenen Seitenstraße ab. Klappte wunderbar!
Das Oskar
Für ein großes Geburtstagsessen fanden wir uns im Wirtshaus am Markt, dem Oskar ein. In ansprechendem Ambiente gibt es dort bayerische Hausmannskost schön präsentiert. Am späteren Sommerabend wanderten wir für weitere Getränkerunden nach draußen in die belebte Fußgängerzone. Zufälligerweise erwischten wir genau das Wochenende des Afrika-Karibik-Festivals in Bayreuth – für musikalische Unterhaltung war also auch gesorgt.
Auf der Theta
Ein besonders lauschiger Ort für einen schönen Sommerabend in der Bayreuther Gegend ist die Gaststätte Auf der Theta. Mitten im Nirgendwo zwischen Feldern und Bauerngärten liegt der Hof, auf dem es Brotzeit, selbstgebrautes Bier, großes Spanferkel und natürlich auch süße Köstlichkeiten wie Eis und Kuchen gibt. ?????
Das Neue Schloss Bayreuth
Natürlich stand ein Besuch der Bayreuther Welt der Wilhelmine an. Gemeint sind damit die Schlösser, Gärten und das Opernhaus der berühmten Bayreuther Markgräfin des 18. Jahrhunderts. Wilhelmine war die Tochter des preußischen Soldatenkönigs und Schwester von Friedrich dem Großen. Sie wurde 1731 mit dem Bayreuther Erbprinzen Friedrich verheiratet und fand in ihrer neuen Heimat eine, für ihre Gewohnheit und Geschmack, verheerende Lage vor. Nach dem Tod ihres Schwiegervaters trug Wilhelmine erheblich zur Modernisierung, zur Kunst, Kultur und dem Schlösserbau der Region bei. Ihr sind auch die bezaubernden Parkanlagen und das Markgräfliche Opernhaus zu verdanken. Im Neuen Schloss kann man den zarten, feinen Bayreuther Rokoko erleben. Auf keinen Fall darf man sich den Bayreuther Hofgarten entgehen lassen. Mit seinen Kanälen, Inseln und der hübschen Bepflanzung bietet er Erholung und die schönsten Fotomotive.
Die Eremitage
Was man bei einem Bayreuth-Besuch auf keinen Fall verpassen darf, ist natürlich die berühmte Eremitage. Der Markgraf Friedrich hatte diese zwei Jahre nach seinem Regierungsantritt seiner Frau Wilhelmine geschenkt. Kurz darauf begann sie mit der Neugestaltung der Anlage. Heute kann man das Alte Schloss im Rahmen einer Führung besichtigen und die Wasserspiele am Neuen Schloss mit seinem zentralen Sonnentempel bestaunen. Außerdem ist ein Spaziergang durch den Park mit den zahlreichen kleinen Wasser- und Architekturelementen unbedingt empfehlenswert.
Ein Besuch der neu eröffneten Cadolzburg
Die gerade erst neu eröffnete Cadolzburg mussten wir unbedingt auf dem Weg zurück nach München besichtigen. Die Burg, westlich von Nürnberg im Landkreis Fürth, war im Mittelalter eine der bedeutendsten des Reichs. Von hier aus regierten die Hohenzollern ihre Gebiete. Nachdem die Burg kurz vor Kriegsende im April 1945 in Flammen aufging, stand sie seither als Ruine leer. In den letzten Jahrzehnten hat die Bayerische Schlösserverwaltung an dem Auf- und Ausbau der einst so wichtigen Cadolzburg gearbeitet. Im Juni 2017 wurde die Anlage schließlich frisch eröffnet und beeindruckt nun mit einem ganz neuen Konzept der “Erlebnisburg” Jung und Alt.
? Zur Geschichte der beeindruckenden Cadolzburg und ihrer neuen Inszenierung gibt es übrigens zahlreiche Beiträge auf Youtube. Unbedingt mal reinschaun!
Was erwartet einen in der Cadolzburg?
Zunächst einmal Spaß und Erlebnis für alle Sinne! Hier kann man nicht nur wie im herkömmlichen Museum Texte lesen und Objekte hinter Vitrinen bestaunen, sondern auch riechen, fühlen, hören und selbst mitmachen. Als wir die Anlage betraten, waren überall mittelalterliche Zelte aufgebaut und es empfingen uns Handwerksleute, Burgfräulein, Gaukler und andere Burgbewohner. Im Schloss selbst kann man auf vier Etagen Einblick in das Leben auf einer Herrschaftsburg gewinnen.
Dabei wurden aufwändige Reproduktionen, Inszenierungen und eine Vielzahl an Medienstationen integriert.
Von diesem lustigen Gesellen wird man übrigens durch die Burg geleitet. An vielen Stellen erklärt er bauliche Details und gibt interessante Hinweise aller Art. In einem kleinen Film stellt die Figur das Leben auf der Cadolzburg vor und berichtet von den historischen Gegebenheiten. Wirklich gut gemacht – so bleibt bestimmt auch bei ansonsten weniger an Geschichte Interessierten eine Menge hängen!
Der vielleicht eindrucksvollste Raum ist die ausgebrannte Ruine des Neuen Schlosses. Diese wurde bewusst in diesem Zustand gelassen und lediglich durch eine gelungene Installation ergänzt, die auf die NS-Geschichte der Burg hinweist. Auf dem Weg hinab wurde eine Klanginstallation integriert, die Geräusche einer Burg erleben lässt.
Absolutes Highlight der Cadolzburg ist jedoch der traumhaft schön angelegte Burggarten!
Hier gibt es Schaupflanzen und historische Getreidesorten ganz nah zu beschnuppern und bestaunen. Wer sich für die Entstehung der Gartenanlage interessiert, kann sich hier ansehen wie der Garten angelegt wurde.
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