Lufthansa Surprise ✈
Für alle reisebegeisterten Schnäppchenjäger, die’s noch nicht kennen: Mit Lufthansa Surprise bietet die Airline eine günstige und überraschende Möglichkeit, an preiswerte Flüge zu kommen. Das ganze funktioniert so: Man hat zunächst die Wahl zwischen neun großen Reisethemenblöcken. Wir wählten für unsere Flüge dieses Mal beispielsweise das Thema ‘Go East’.
Für ab 69 € kann man nach eigener Flugdatenauswahl schließlich einen Überraschungsflug buchen.
Die möglichen neun Ziele, von denen es dann eines wird, sind vorab bekannt. Will man eines oder mehrere der Auswahlziele auf keinen Fall, kann man jedes gegen 5 € Aufpreis abwählen. Bei uns wurde es dieses Mal Posen, die fünftgrößte Stadt Polens. Da wir vorab schon darauf spekuliert hatten, gaben wir bei der Buchung einen längeren Reisezeitraum an. Der Plan war nämlich von dort aus zunächst an die polnische Ostseeküste hochzufahren und erst an den letzten beiden Tagen Posen zu erkunden.
Anreise & Unterkunft
Unser erstes Ziel sollte das von Posen über 4 Fahrstunden entfernte Zoppot – oder auf Polnisch Sopot – sein. Der beschauliche Ort in Pommern wurde im frühen 19. Jahrhundert zu einem mondänen Seebad der damals noch deutschen Ostseeküste. Heute befinden sich dort immer noch viele hübsche Hotels, Parks, ein sauberer, feinsandiger Strand so weit das Auge reicht und die berühmte Große Seebrücke zum Flanieren.
Wir blieben für die eine Nacht im Hotel Molo Sopot Centrum. Das Zimmer war riesig und verfügte über einen schönen Ausblick. Parken ging in der Danziger Bucht überall super dank des dort verfügbaren Park-App-Systems. Das bedeutete kein lästiges Münzensammeln! Richtig praktisch. Von unserem Hotel aus konnte man in ein paar Minuten über die Fußgängerzone hinab zum Meer spazieren. Das war nach der langen Autofahrt eine gute Idee und so starteten wir gerade richtig zum Sonnenuntergang noch zum Großen Seesteg.
Impressionen vom Abendspaziergang zum Steg gibt es diesmal sogar in Form eines kurzen Videos!
Die Geschichte Zoppots
Zoppots Geschichte ist eng mit jener der nebenan liegenden großen Stadt Danzig verwoben. Seit hunderten von Jahren gehörte das Gebiet um die große Handelsstadt zu Preußen. Im frühen 19. Jahrhundert eröffnete ein Chirurg der Grande Armée Napoleon Bonapartes den ersten Strandbadbetrieb mit Kursanatorium. Von da an wurde Zoppot zu einem bekannten Seebad, wo sich die Schönen und Reichen zur Kur trafen. Es gab auch eine Pferde- und eine Radrennbahn, ein Kasino, viele Villen und prächtige Hotels. Oft fanden Segelregattas, Rennen und Sportturniere statt.
Die Zeit des großen mondänen Kurbetriebs und der Sommerfrische prägt den hübschen Ort sichtlich bis heute.
Dann kam der 1. Weltkrieg und mit dem Versailler Vertrag wurde das Gebiet um Danzig als nun Freie Stadt Danzig gewissermaßen zum eigenen kleinen Staat zwischen dem Reichsgebiet und dem polnischen Korridor erhoben. 1939 annektierte man Zoppot mit dem deutschen Überfall auf Polen. Im Potsdamer Abkommen wurde das gesamte Gebiet der Freien Stadt Danzig dem polnischen Staat zugesprochen und Zoppot wurde in Sopot umbenannt. Nachdem die deutschen Bewohner Zoppots alle geflohen oder vertrieben worden waren, standen ihre Häuser leer und man siedelte polnische Bürger dorthin zwangsmäßig um.
Der Große Seesteg (Molo)
Das Highlight eines Besuchs in Zoppot ist ein Spaziergang entlang des Großen Seestegs. Die Seebrücke ist ein über 500m langer und sehr breiter Holzsteg. Bis 1945 wurde er der Große Seesteg genannt, heute heißt er einfach Molo. Vom Steg aus sieht man die schönsten Gebäude des Ortes am besten. So beispielsweise das Grand Hotel und das zentrale Kurhaus. Am Steg legen viele kleine Boote, Yachten und Ausflugsschiffe an.
Der Zugang zum Pier kostet etwa 2 Euro, aber die sind es eindeutig wert!
Fisch im Seafood Station Restaurant Bar & Grill
Nach unserem Spaziergang am Strand und auf dem Molo suchten wir uns das direkt neben unserem Hotel gelegene, sehr gut bewertete Seafood Station Restaurant Bar & Grill fürs Abendessen heraus. Für wenige Euros gab es dort ein hervorragendes Thunfischsteak und raffiniert angerichtete Fish & Chips. Die Einrichtung des Restaurants ist modern, das Essen preiswert und perfekt zubereitet und der Service schnell und zuvorkommend.
Bei einem Zoppot Besuch unbedingt zu empfehlen!
Baden in der Danziger Bucht
Mit dem Baden ist es an der polnischen Ostseeküste so eine Sache. Die Hartgesottenen werden sich über ein relativ leeres Wasser mit schönen Wellen freuen, für die eher Verfrorenen bleibt es wohl bei einem Strandspaziergang mit Windstopper. ? Ansonsten ist der Strand der Danziger Bucht ein Traum! So weit das Auge reicht sauberer, feinkörniger Sandstrand mit vielen Restaurants, Bars, Eisständen, Spielmöglichkeiten für Kinder und entlang der ganzen Bucht gibt es einen schönen Radweg, auf dem man das gesamte Meer abfahren kann. Parkplätze sind auch überall reichlich vorhanden. Dank der bereits angesprochenen App kann man auch außerhalb von Zoppot bequem per Handy zahlen (super billig!).
Einem Tag am Meer mit viel Entspannung und frischer Luft steht hier wirklich nichts im Weg!
Und das Beste: Danzig ist nur etwa 20 Fahrminuten mit dem Auto entfernt. An der Danziger Bucht kann man also jeden Tag ans Meer und die Ruhe dort genießen, aber auch Kunst und Kultur in der Stadt erleben. Perfekt für einen entspannten Sommerurlaub, wenn man keine Lust auf überfüllte Mittelmeerstrände bei tropischen Temperaturen hat! Wir kommen auf jeden Fall wieder ?
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