City, Europa, Osteuropa

Sommerlicher Citytrip nach Kiew

30. August 2019
Kiew Fluss Ausblick

Gleich vorweg: Kiew ist wirklich eine Reise wert! Die Stadt ist historisch, architektonisch, kulturell und kulinarisch hochspannend.

Die Hotelauswahl in Kiew

Fancy Hotels sind in Kiew, der ukrainischen Hauptstadt, leider teuer. Wir übernachteten im Cityhotel, einem 4* Hotel, das recht zentral gelegen war. In knapp 20 Minuten zu Fuß ist man von dort am Majdan und z.B. an der Sophienkathedrale. Das ist für die enorme Größe der Stadt ganz gut. Das Zimmer war nett, aber unspektakulär, hatte dafür aber einen guten Ausblick, da wir in den oberen Stockwerken untergebracht waren. Die Metro ist leider ein ganzes Stück weg und für manche Ziele eher unpraktisch. Meist nahmen wir uns daher ein günstiges Uber. Das ist zwar in der Regel bequem, aber eine vermeintlich kurze Fahrt kann in Kiew oft ganz schön lange werden. Stau, Stau, Stau überall und immer!

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Grandioser Blick vom Glockenturm der Sophienkathedrale

Eines der schönsten Ziele, das von unserem Hotel aus glücklicherweise Fuß erreichbar war, ist die Sophienkathedrale. Von ihrem imposanten Glockenturm aus hat man einen der besten Ausblicke auf die Innenstadt von Kiew. Die Sophienkathedrale, mit deren Bau Anfang des 11. Jahrhunderts begonnen wurde, zählt seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Vom Turm aus kann man zum Majdan, zum St. Michaelskloster und auf den drittlängsten Fluss Europas, den Dnepr blicken. Da lohnt sich der Aufstieg.

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Vom St. Michaelskloster über den Hügel des Heiligen Wladimir zum Denkmal der Völkerfreundschaft

Von der Sophienkathedrale spaziert man am besten direkt weiter zum St. Michaelskloster mit seinen leuchtend goldenen Türmchen. Es ist Sitz der Orthodoxen Kirche der Ukraine. Direkt hinter dem Kloster befindet sich der Wladimirshügel, auf dem man in einem groß angelegten Park am erhöhten Ufer des Dnjepr entlangspazieren kann bis zum Denkmal der Völkerfreundschaft. Besonders sehenswert ist der Ausblick an einem schönen Sommertag. Dann genießen nämlich weit unten, am Strand des riesigen Flusses, die Leute die Sonne. Fast sieht es aus als wäre man am Meer.

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Das Höhlenkloster von Kiew

Noch einige Kilometer weiter südlich am westlichen Ufer des Dnjepr liegt das Kiewer Höhlenkloster. Dabei handelt es sich um einen gigantischen, durch eine Mauer abgeschlossenen Klosterkomplex mit einer Vielzahl an kulturell bedeutenden Kirchen, Klöstern und Museen sowie den berühmten Mönchshöhlen, die den historischen Kern der Anlage bilden. Besonders beeindruckend ist auch hier der große Glockenturm aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Für einen ausgiebigen Besuch der Anlage braucht man viele Stunden Zeit – und danach erstmal dringend ein Päuschen…

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Sowietpracht im Stadtgebiet

Natürlich findet man – ebenso wie in Moskau, Minsk oder St. Petersburg – auch in Kiew an allen Ecken ganz typische Sowjetkunst in Form von monumentalen Denkmälern. Zwei solcher Gedenkorte sind beispielsweise der Park der Ewigen Herrlichkeit oder die Anlage rund um die Mutter-Heimat-Statue. Die Statue ist eine Kolossalstatue, die in der Sowjetunion zum Gedenken an den Sieg der sowjetischen Streitkräfte im Großen Vaterländischen Krieg errichtet wurde. Mit einer Gesamthöhe von 102 Metern misst sie etwa 10 Meter mehr als die Freiheitsstatue! Das Monument bildet den Mittelpunkt einer Gedenkstätte, die an den Sieg der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg erinnert.

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Spaziergang durch die historische Unterstadt Podil

Ein kleiner Gegensatz zur Besichtigung der klassischen Kiewer Sehenswürdigkeiten ist ein Spaziergang durch die historische Unterstadt Podil. Der Stadtteil entstand im 9. Jahrhundert und war das Wohn- und Arbeitsgebiet von Fischern, Handwerkern und Händlern. Nachdem es im Jahr 1811 einen schlimmen Großbrand gegeben hatte, wurde das Viertel anschließend durch den Bau klassizistischer Gebäude wiedererrichtet. Viele der heruntergekommenen Stadthäuser wurden vor kurzem renoviert und erstrahlen heute in knallig bunten Farben. Sehr sehenswert!

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Restauranttipps für Kiew

Verhungern muss man in Kiew bestimmt nicht. Es gibt jede Menge grandioser Restaurants. Besonders verbreitet sind georgische Lokale. Daher waren wir bei unserem Kiew-Aufenthalt gleich in zwei. Sehr zu empfehlen war hier v.a. das Shoti. Neben unfassbar gutem Essen und toller Einrichtung ist auch der Service freundlich und schnell. Als zweites georgisches Restaurant testeten wir das für ukrainische Verhältnisse sehr teure Kuvshin, vor dem sich bereits alle erdenklichen Luxusautos reihten. Die Gerichte waren wirklich gut, der Service allerdings unerträglich langsam. Wir würden daher wohl eher nicht mehr hingehen. Für ein schnelles Lunch waren wir im Very Well Café. Das zweigängige Business Lunch und ein Espresso hinterher kostete für uns zwei Personen grade einmal 13 Euro.

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Kiew ist toll für einen Städtetrip und es gäbe noch jede Menge mehr zu entdecken. Wir reisten nach drei Tagen nun allerdings weiter nach Lwiw im Westen der Ukraine, um uns dort eine gänzlich andersartige ukrainische Stadt anzusehen.

 

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